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Sondersammlung Spiegel

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Ferdinand August von Spiegel zum Desenberg und Canstein (1764-1835) war von 1824 bis zu seinem Tod 1835 Kölner Erzbischof. In dieser Zeit strukturierte und organisierte er das Erzbistum neu und setzte sich für die Wahrung der kirchlichen Unabhängigkeit gegenüber dem Staat ein. Allerdings trug er mit der Unterzeichnung der Berliner Konvention (1834) zu den Kölner Wirren bei. Das Geheimabkommen zwischen ihm und dem preußischen Staat in der Frage der Mischehen sah eine Tolerierung der preußischen Bestimmungen vor. Dies führte zu Protesten und Tumulten seitens der deutschen Katholiken und verschärfte die Spannungen zwischen der katholischen Kirche und dem preußischen Staat.

Zeit seines Lebens baute Spiegel eine recht umfangreiche und kostbare Bibliothek auf. Sie umfasst etwa 14.000 Bände, die sämtliche Wissenschaftsgebiete abdecken. Testamentarisch vermachte er diese beeindruckende Sammlung dem Domkapitel, mit Ausnahme eines Großteils des medizinischen Bestands, der an seinen Arzt Medizinalrat B. Nückel ging. 1930 wurde die Bibliothek vertraglich dem Erzbischöflichen Stuhl leihweise überlassen und wird seitdem von der Erzbischöflichen Diözesan- und Dombibliothek verwaltet. Die aktuelle systematische Aufstellung entspricht der Einteilung des Kölner Bibliothekars Franz Ferdinand Pape, der von 1830 bis 1835 Spiegels Privatbibliothek katalogisierte.

 

Bestandsübersicht:

  • etwa 14.000 Bände
    • 19. Jahrhundert ~8.340 Bände
    • 16. Jahrhundert ~150 Bände
  • überwiegend deutschsprachige Werke (~9.240 Bde.)
    •  französisch (~2.060 Bde.)
    • lateinisch (~2.000 Bde.)
  • Einteilung in 18 systematische Gruppen durch den Kölner Bibliothekar Franz Ferdinand Pape, z.B.:
    • „Theologia“ ist die umfangreichste Bestandsgruppe (~3.570 Bde.) und behandelt theologische Themen
    • „Bibliotheca propaedeutica“ enthält u.a. Literaturgeschichten, Bibliographien, literarische Zeitschriften und gedruckte Bibliothekskataloge
    • „Acta judicialia et Edicta principalia“ enthält neben staatlichen und kirchlichen Verordnungen auch Stadtansichten, Lithographien und Chalkographien

 

Weitere Informationen finden Sie hier:

  • Geschichte und Bestand der Erzbischöflichen Diözesan- und Dombibliothek
  • Bernhard, Fabian [Hrsg.]; Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen [herausgebendes Organ]: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland, Österreich und Europa. Hildesheim. Olms Neue Medien. Online verfügbar unter: https://fabian.sub.uni-goettingen.de/fabian?Home 
  • Brack, Rudolf: Die Bibliothek des Kölner Erzbischofs Ferdinand August Graf Spiegel (1764 – 1835). Hausarbeit zur Prüfung für den höheren Dienst an wissenschaftlichen Bibliotheken. Bibliothekar-Lehrinstitut des Landes NRW. Köln 1973. (Maschinenschr.)
  • Theil, Pia: Die geschichtliche Entwicklung der Diözesanbibliothek Köln bis 1958. Magisterarbeit im Fach Bibliothekswissenschaft an der Universität zu Köln. 1989.


Stand der Informationen: 23.04.2023

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Erzbischöfliche Diözesan- und Dombibliothek Köln mit Bibliothek St. Albertus Magnus

Kardinal-Frings-Straße 1-3
50668 Köln