Frauen in der Kirche - Filmtipps
Zum Beispiel: MARIA MAGDALENA (GB 2017, Regie: Garth Davis)
- als > Online-Film und > DVD im Angebot der Medienzentrale
Maria Magdalena ist eine der wenigen Frauen, die die Evangelien als Gefährtinnen Jesu namentlich und wiederholt erwähnen. In einer von Männern dominierten Gesellschaft kommt ihr eine außergewöhnliche Rolle zu:
• sie ist eine enge Vertraute Jesu,
• sie bleibt auch während seiner Kreuzigung in seiner Nähe, nachdem die meisten anderen Jünger geflohen sind,
• und sie überbringt als erste Zeugin die Botschaft von der Auferstehung Jesu (Mk 16,1-11; Joh 20,1-18).
Sie ist also eine Schlüsselfigur des Christentums – besonders nah am Kern des Evangeliums.
Dennoch spielte sie in den nachfolgenden Jahrhunderten, in denen das Christentum als Weltreligion eine immense Prägekraft ausübte, höchstens eine Nebenrolle in moralisch zweifelhaftem Licht.
Dieses Schicksal teilt Maria Magdalena mit weiteren Frauen, die in der frühen Kirchengeschichte wichtige Aufgaben innegehabt hatten, in der späteren Geschichtsschreibung dann aber entweder übersehen, kleingeredet oder als Männer uminterpretiert worden sind.
Der Spielfilm MARIA MAGDALENA inszeniert das Leben der ersten Apostelin neu und ohne die abwertenden Zuschreibungen, die sie in den vergangenen Jahrhunderten an den Rand der christlichen Tradition gedrängt hatten.
Basierend auf biblischen und außerbiblischen Quellen – neben den kanonischen Evangelien sind auch apokryphe Schriften berücksichtigt – beginnt die Filmstory mit Marias Ringen um ihre Berufung im Konflikt mit den Rollenerwartungen ihrer Zeit.
Die Nachfolge Jesu, die Bezeugung der Auferstehung und die Verkündigung der ihr offenbarten Botschaft schließen sich an, und am Schluss steht der Konflikt mit den männlichen Aposteln darüber, wie das Reich Gottes richtig zu verstehen sei.
Filmästhetisch stellt sich MARIA MAGDALENA konventionell dar: ein klassischer „Sandalenfilm“ im Stil Hollywoods, dessen alltagsenthobenes Pathos u.a. darin Ausdruck findet, dass Worte aus dem Mund Jesu von lieblicher Musik untermalt werden – das ist eben Geschmackssache.
Inhaltlich gelingt dem Film eine mitreißende Neuinterpretation der jahrhundertelang diskreditierten Maria Magdalena. Eine solche Bearbeitung ihrer Geschichte für ein breites Publikum war überfällig.
Gestützt durch die theologische Forschung sowie die offizielle Anerkennung Marias als Apostelin durch Papst Franziskus im Jahr 2016 regt MARIA MAGDALENA zum Nachdenken über den Auftrag der Kirche und die Rolle der Frauen darin an.
> Frauen in der Kirche - Medien im Verleih der Medienzentrale (PDF)
> Kirchenbilder. Kirche in der Welt von heute - Medientipps aus dem Verleih der Medienzentrale (PDF)
> MARIA MAGDALENA (Spielfilm 2017) - ausführliche Filmkritik der Medienzentrale (PDF)