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Tag der Provenienzforschung 09. April 2025

Datum:
9. Apr. 2025
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Heute ist der Tag der Provenienzforschung und damit präsentieren wir den klassischsten Fall einer Provenienz.


Der ehemalige Besitzer eines Buches hat sich in seinem Besitz verewigt. Ursprünglich als bloßer Besitznachweis gedacht, stellen solche Eintragungen heute wertvolle Hinweise der Besitzhistorie und damit der individuellen Geschichten einzelner Bücher dar.
Schon das hier sichtbare "Dr. Mergentheim Gesch. v. Verf." zeigt nicht nur, dass das Buch der Besitz von Dr. Mergentheim war, sondern auch, von wem er es erhalten hat.
Dies kann insbesondere bei unrechtmäßigen Besitzwechseln von Gegenständen in der Vergangenheit durch bspw. NS oder koloniale Verbrechen von großem Wert für die Aufklärung der tatsächlichen Eigentumsverhältnisse und entsprechende Restitutionen sein.

 

Kaufhold, Ferdinand: Chronik der katholischen Diasporagemeinde Wolmirsleben. Paderborn. 1931.

 

Der Tag der Provenienzforschung wurde vom Arbeitskreis Provenienzforschung e.V. ins Leben gerufen und findet jedes Jahr am zweiten Mittwoch im April statt. Mit diesem Tag soll auf die Forschung zu Sammlungsgeschichte und Objektbiografien aufmerksam gemacht werden, da diese oft im Hintergrund erfolgt. Viele Bibliotheken, Archive, Museen und weitere bieten dabei Einblicke in die Recherche zur Herkunft ihrer Bestände an.

In unserer Bibliothek wird ebenfalls Provenienzforschung betrieben. Eine Provenienz, also die Herkunft bzw. (ehemalige) Besitzverhältnisse eines Mediums, wird von den Bibliotheksmitarbeitenden im Katalogisat des Mediums vermerkt. Im neunten Analecta Colonensia Band wird über die Provenienzerschließung in unserer Bibliothek berichtet.

  • Provenienzerfassung im Online-Katalog der Diözesanbibliothek / von Claudia Hompesch und Harald Horst. In: Analecta Coloniensia : Jahrbuch der Diözesan- und Dombibliothek Köln mit Bibliothek St. Albertus Magnus, Jg. 9. 2009. S.41-54.