Die Erzbischöfliche Diözesan- und Dombibliothek geht ursprünglich auf die Handschriftensammlung von Erzbischof Hildebald († 818) zurück. Der älteste Katalog stammt aus dem Jahre 833 und verzeichnet 175 Bücher, von denen heute noch 35 vorhanden sind – ein bedeutender Kirchenschatz. Das älteste Buch der Dombibliothek stammt aus dem Jahre 590/604. In 12 in Köln erhaltenen Handschriften erscheint Erzbischof Hildebald in dem Besitz- und Herstellungsvermerk "Codex sub Pio Patre Hildebaldo scriptus".
Die Kölner Dombibliothek war Bibliothek der Bischofskirche und der Domherren und wird unter allen erhaltenen Kathedralbibliotheken für die bedeutendste gehalten, die bis heute erhalten geblieben ist. Im Mittelalter wurde das Domkapitel alleiniger Träger der Bibliothek. Zahlreiche Domherren stifteten Handschriften, so im 11. Jahrhundert der Domkapitular Hillinus das heute nach ihm benannte Hillinus-Evangeliar mit dem Bild des Alten Doms. 1794 wurden 200 der kostbarsten Handschriften vor der französischen Revolutionsarmee gerettet und zusammen mit dem Dreikönigsschrein nach Arnsberg gebracht. Andere Teile der Bibliothek fanden an verschiedenen Orten Zuflucht. Erst 1867 erhielt das Domkapitel seine Bibliothek vom preußischen Staat zurück.